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Offener Brief an Landrat Schulze

Thema: Neue Gemeinschaftsunterkünfte in Anhalt-Bitterfeld:

Sehr geehrter Herr Landrat Schulze,

wie ich der heutigen Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung Bitterfeld-Wolfen entnommen habe sucht der Landkreis derzeitig nach weiteren Möglichkeit zur zentralen Unterbringung von AsylbewerberInnen.
Ich möchte Sie daher erneut dazu auffordern, alles daran zu setzen, dass in unserem Landkreis keine Zustände wie im Sächsischen Schneeberg entstehen. Teils hochtraumatisierte Menschen, die aus verschiedenen Gründen hier Asyl suchen, ob aufgrund von Krieg, politischer Verfolgung oder Klimawandel in ihren Ländern bedroht sind, haben ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben und einen ebenso respektvollen Umgang wie wir ihn untereinander pflegen.

Manche der Asylsuchenden werde nur zeitweilig hier sein, andere wiederum werden bleiben und ihren Teil zum Allgemeinwohl beitragen. Allen aber müssen wir mit dem gleichen Repsekt entgegnen. Das gilt ebenso bei der Unterbringung. Wie Sie wissen, lehnen ich und meine Partei Gemeinschaftsunterkünfte als Dauerzustand für AsylbeweberInnen ab.

Ich habe Ihre intensivierten Bemühungen zur dezentralen Unterbringung durchaus zur Kenntnis genommen und begrüße das, möchte aber gleichwohl anmerken, dass diese nicht ausreichend sind, wenn Sie weiterhin ernsthaft nach zentralen Lösungen streben wollen.

Daher möchte ich anregen, keine weitere Gemeinschaftsunterkunft zu eröffnen – vielmehr möchte ich Sie dazu ermuntern, den Familien aus der GU Marke sowie denen die schon zu lange in ebendiesen GUs, ob Friedersdorf oder Marke untergebracht sind, die dezentrale Unterbringung zu ermöglichen. Diese Möglichkeit schaffte Kapazitäten zur kurzfristigen Unterbringung neuer Asylsuchender bis auch für sie eine dezentrale Lösung gefunden werden konnte.

Haben Sie den Mut den Menschen ein menschwürdiges Leben zu ermöglichen – wohnlich und sozial.

Verzichten Sie daher auf eine neue Gemeinschaftsunterkunft und setzen Sie sich verstärkt für die dezentrale Unterbringung aller AsylbewerberInnen ein, um auch diverse Konflikte der Vergangenheit sowie der Gegenwart nicht aufkommen zu lassen.

Ich werde mich auch öffentlich für diese Zielstellung einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Stefan Krabbes